Die Geschichte der Revithada auf Serifos

Revithada ist viel mehr als ein einfaches Gericht – sie ist ein fester Bestandteil der Kultur von Serifos Schon seit Jahrhunderten wird sie auf der Insel jeden Sonntag nach der Kirche gegessen. Der Ursprung? Praktisch und spirituell zugleich.
Früher brachte jede Familie ihre vorbereitete Tonform mit eingeweichten Kichererbsen, Zwiebeln, Öl und Gewürzen am Samstagabend zum Bäcker des Dorfes. Dort wurden die Gerichte über Nacht im abkühlenden Holzofen gegart – langsam, gleichmäßig, ganz ohne Aufsicht.
Am nächsten Morgen – nach der Liturgie – holten die Familien ihre duftend heiße Revithada ab. Es war nicht nur ein Mittagessen, sondern ein Ritual der Gemeinschaft, der Geduld und der Einfachheit.
Die Tontöpfe, traditionell „Skepastaria“ genannt, wurden oft über Generationen weitergegeben. Auch heute noch pflegen viele Tavernen auf Sifnos genau diese Zubereitungsweise – als Hommage an die Vergangenheit.
Der Skepastaria-Topf
Der Skepastaria ist ein traditioneller, handgefertigter Tontopf mit Deckel, der speziell für das langsame Garen von Gerichten wie der Revithada entwickelt wurde. Seine Form und Materialeigenschaften ermöglichen eine gleichmäßige Wärmeverteilung, was zu einem besonders aromatischen Ergebnis führt.


Traditionelle Bäckereien auf Serifos
In der Vergangenheit spielten die Dorfbäckereien auf Serifos eine zentrale Rolle im Gemeinschaftsleben. Hier brachten die Einheimischen ihre vorbereiteten Skepastaria-Töpfe hin, um sie über Nacht im abkühlenden Holzofen langsam garen zu lassen. Diese Praxis förderte nicht nur den Austausch unter den Dorfbewohnern, sondern verlieh der Revithada auch ihr unverwechselbares Aroma. Heute sind viele dieser traditionellen Bäckereien modernisiert oder umfunktioniert worden, doch einige bewahren weiterhin die alten Techniken und bieten Besuchern einen Einblick in die kulinarische Geschichte der Insel.
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