Weihnachten auf griechisch: Essen und Traditionen

Galopula ► griechisches Weihnachtsessen | GREEKCUISINEmagazine

„καλά Χριστούγεννα“, heißt es bald wieder bei unseren Freunden in Griechenland. Genauso wie überall auf der Welt gibt es auch dort besondere Traditionen zum Fest der Feste. Dabei steht natürlich der Genuss im Vordergrund und das nicht zu knapp. Gerade um die Weihnachtszeit wird in der griechischen Küche noch einmal richtig Gas gegeben, denn bei den orthodoxen Christen endet dann die Fastenzeit. Grundsätzlich sind die Bräuche zum Weihnachtsfest etwas anders als wir sie vielleicht in Deutschland kennen. 

Weihnachtszeit startet mit dem Fasten

Ähnlich wie bei unserer Fastenzeit zu Ostern startet die Fastenzeit zu Weihnachten bei den Griechen 40 Tage vor dem Fest. Ab dem 15. November bis einschließlich Heiligabend wird auf Milch, Eier und Fleisch verzichtet. Fisch, Wein und Öl sind samstags und sonntags erlaubt. 

Dieser Brauch geht auf den Apostel Philippus zurück, da es am Tag nach dessen Gedenktag beginnt. Mit dieser Fastenzeit wollen sich die orthodoxen Griechen würdig auf das große Fest vorbereiten. Körper und Geist sollen gereinigt werden. Es soll sich komplett auf das Weihnachtsfest konzentriert werden. 

Bei den verschiedenen orthodoxen Religionsgemeinschaften gibt es jedoch einige Abweichungen, was diese Fastenzeit angeht. Während die griechisch-orthodoxen Christen ab dem 15. November verzichten, fasten russisch-orthodoxe vom 28. November bis zum 6. Januar, also dem Tag der heiligen drei Könige. 

Heiligabend bei den Griechen

Ein Tag voller Traditionen, denn es ist der letzte Tag, bevor das Fasten gebrochen wird. Vor allem für die Kinder hält dieser Tag so einiges bereit. Sie ziehen ab früh morgens von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder, die sogenannten Kalandas. Sie verkünden die Geburt Christi. Vergleichbar ist diese Tradition wohl mit unserem Drei-Königssingen in Deutschland. 

Fastenbrechen am ersten Weihnachtstag 

Nach 40 Tag darf dann endlich am 25. Dezember mit dem Fasten gebrochen werden, und zwar mit einem Festmahl. Das kann gar nicht üppig genug ausfallen. Traditionell wird ein gefüllter Truthahn serviert. Vereinzelt können die Gerichte aber auch etwas anders ausfallen, wie beispielsweise auf Kreta. Hier gibt es am ersten Weihnachtstag gerne mal Spanferkel. 

Typisches Festtagsmenü

Unser griechisches Weihnachtsfest soll kulinarisch ganz traditionell verlaufen. Als Vorspeise gibt es eine Variation aus leckeren gefüllten Weinblättern, Moussaka, verschiedenen Käsesorten und Brot. Wer viele Gäste empfängt und sich möglichst wenig Arbeit machen will, mit dem Schneiden von Käse und Brot, sollte sich technische Hilfe in die Küche holen. Mit solchen Allesschneidern lassen sich in Rekordzeit alle möglichen Arten von Lebensmitteln aufschneiden. So bleibt mehr Zeit für die Gäste. 

Der Höhepunkt des Weihnachtsessens wird der Hauptgang. Die Galopula ist ein gefüllter Truthahnbraten, der außen knusprig und innen sehr würzig ist. Durch die Füllung ist nicht einmal eine Beilage notwendig. 

Zum Abschluss gibt es entweder ein leckeres selbstgemachtes Baklava oder die traditionellen griechischen Weihnachtsplätzchen, die Melomakarona mit griechischem Honig. 

Galopula

Der gefüllte Truthahn reicht für bis zu acht Personen. Dazu benötigst du:

  • 1 Pute, etwa 5 Kilogramm schwer
  • 500 g Hackfleisch
  • 300 g Maronen
  • 200 ml Weißwein
  • 200 g Reis
  • 200 g Butter
  • 200 ml Mavrodaphne
  • 100 g Suppennudeln
  • 100 g Apfel
  • 100 g Pinienkerne
  • 80 g Rosinen
  • 25 g Speck
  • 1 Zwiebel
  • 2 TL Gyrosgewürz
  • Salz, Pfeffer und etwas Olivenöl
  1. Die Innereien aus der Pute entfernen und mit Salz, Pfeffer und dem Gyrosgewürz würzen. 
  2. Für die Füllung werden die Innereien fein gewürfelt und mit dem Speck, dem Hack und der Zwiebel angebraten. 
  3. Mit Weißwein ablöschen und die Nudeln, den Reis, den Apfel und die Rosinen zugeben und 15 Minuten köcheln lassen. 
  4. Die Esskastanien unterrühren, abschmecken und in den Truthahn füllen. 
  5. Der Braten wird für etwa 3,5 Stunden bei 180 Grad Ober-/Unterhitze in einem Bräter im Ofen gegart. Zwischendurch wird er immer wieder mit flüssiger Butter übergossen.
  6. Der Sud wird am Ende mit Mavrodaphne kurz eingekocht und als Soße serviert. 

Weitere Beilagen sind also wirklich nicht notwendig. Im Prinzip bietet der Truthahn mit Soße eine vollständige und vor allem feierliche Mahlzeit.

Geschenke erst ab 01. Januar

Wer allerdings glaubt, dass es zum Weihnachtsessen Geschenke gibt, der täuscht sich. In Griechenland findet die Bescherung nicht wie bei uns am 24. oder 25. Dezember statt, sondern am 01. Januar. Dann werden sie vom heiligen Vassilius unter den Betten versteckt. 

Daneben gibt es aber auch Bräuche, bei denen die Geschenke sogar erst am 06. Januar, also dem Tag der heiligen drei Könige, geöffnet werden dürfen. In Ausnahmefällen dürfen zumindest Kinder schon an den Weihnachtsfeiertagen ihre Geschenke öffnen.

Weitere Bräuche

Neben diesen griechischen Traditionen zum Weihnachtsfest existieren noch weitere Bräuche zum Fest. Beispielsweise gibt es dann überall aus Holz geschnitzte Schiffe oder Boote zu sehen, die festlich geschmückt und beleuchtet sind. Sie erinnern fast etwas an die geschmückten Weihnachtsbäume in Deutschland. Sie stehen in großen Ausführungen auf öffentlichen Plätzen oder in klein in den heimischen Wohnzimmern. 

Vor dem Fest, am 23. Dezember, gibt es vielerorts große Weihnachtsfeuer. Sie sollen das Jesuskind bei seiner Geburt wärmen. Und dann gibt es da noch die kleinen griechischen Kobolde, die einem beim griechischen Weihnachtsfest häufig begegnen.

Bild: unsplash.com, © Claudio Schwarz

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