Interview mit Executive Chef Alexandros Tsiotinis
Heute sind wir besonders stolz, denn wir durften den erst 28-Jährigen Executive Chef Alexandros Tsiotinis für unsere Exclusivereihe „die besten griechischen Köche“ interviewen. Ungeachtet dessen seines jungen Alters hat Alex direkt von den Anfängen seiner Karriere eine spektakuläre Sicht in einigen der berühmtesten Küchen der Welt genossen.
GCM: Welcher Weg ist der Beste, um ein Land geschmacklich kennenzulernen?
Executive Chef Alexandros TsiotinisAlex: Ich glaube wenn jemand die Küche eines Landes kennenlernen will, muss er sich in die Küche einfühlen. Er muss sie leben und zwar aus der Nähe. Außerhalb des Landes ist es so oder so, eher selten, dass ein Mensch in einem repräsentativen Restaurant die Küche eines Landes kennenlernt.
GCM: Welchen Stellenwert hat die griechische Küche in der internationalen Gastronomie?
Alex: Die griechische Küche verdient ganz klar eine Position in der internationalen Gastronomie. Gerade wenn die italienische, französische oder sogar die japanische Küche mit Lorbeerblätter kocht. Das was ich glaube ist, dass die griechische Küche Marketingmäßig nicht richtig aufgestellt war. Manchmal können die Menschen aus Unwissenheit oder Demut nicht die Qualität einschätzen. Zum Glück gibt es in der heutigen Zeit, viele schöne Beispiele wo die griechischen Erzeuger ihre Offenheit zeigen und tolle Produkte mit spektakuläre Ergebnisse entwickeln.
GCM: Glaubst du, es gibt eine Evolution in der griechischen Küche? Und wenn ja, glaubst du, dass die typischen Gerichte wie Suvlaki und Moussaka oder der Bauernsalat damit überstanden wurde?
Alex: Es wurde ein enormer Fortschritt in der Kreativität gemacht. Dies ist eine Folge sowohl der griechischen Wirtschaftskrise, aber auch die Griechen die im Ausland leben. Persönlich habe ich nichts gegen die „Dämonisierung“ der bestimmten Gerichte. Traditionelle Gerichte verdienen unseren Respekt. Man kann sogar noch einen Schritt weiter gehen, indem man sich ihre Entwicklung anschaut und diese als Neue griechische Küche wirbt.
GCM: Ist die griechische Natur noch immer hinter verschlossenen Türen?
Alex: Die griechische Natur ist nicht nur ein einfacher Mitspieler, es ist der Schatz, der die Gruppe bindet. Ein lebender Organismus, der großzügig über die Jahre qualitative Produkte herstellt und uns die Möglichkeit bietet, diese Produkte der Welt zu zeigen.
GCM: Was ist, außer der griechischen, deine Lieblingsküche?
Ich liebe die japanische Küche. Und dies nicht nur für die Besonderheiten der Geschmäcker, sondern auch die besondere Kultur, die dieses Land vertritt. Rund um die japanische Küche gibt es eine Philosophie und eine Erklärung für das „Warum“, die viele Jahre zurück reisen lässt.
GCM: Warum greifen die Menschen immer wieder auf die traditionelle Küche zurück?
Alex: Ich denke, dass wir nie richtig losgelassen haben von traditionellen Gerichten. Das was sich geändert hat, wenn sie so wollen, dass es akribisch einen Hinweis auf traditionelle Gerichte gibt der zuvor nicht vorhanden war.
GCM: Was ist Ihr lieblings griechisches Gericht?
Alex: Ich werde Ihnen kein Gericht nennen, in dem Sinne sondern, werde Ihnen ein Bild beschreiben ( Das was für mich Griechenland bedeutet.) Ich stelle mir vor, wir haben Sommer, neben mir das Meer, an einem Tisch sitzend und der Tisch hat Gemüse, Sardellen, Sardinen, Fischrogen und einen eiskalten Ouzo. Die griechische Küche ist für mich Sommer, Gastfreundlichkeit und das Meer. Dies sind Dinge die unser Land bzw. somit auch unsere Küche unterscheiden und genau das ist es worauf wir setzen müssen. Es ist die einzige Möglichkeit sich von allen anderen Ländern zu unterscheiden. Alles andere findet sich mehr oder weniger auch in anderen Ländern wieder wie z.B. gibt es Spieße in Japan und Okra in Afrika.
GCM: Mit welchen Zutaten kochst du am liebsten?
Alex: Ich habe eine enorme Liebe für Zitrusfrüchte. Es fasziniert mich das man den Geschmack vielfach verwenden kann. Man kann das selbe Gericht sauer, süss, oder bitter zubereiten…
GCM: Was würdest du niemals kochen?
Alex: Ich mag Herausforderungen und Experimente. Ich empfinde mich als einen sehr offenen Menschen, deswegen lasse ich auch die Fenster meiner Fantasie gleichermaßen offen. Ich glaube ich würde mich da absolut nicht festlegen.
GCM: Wie erhälst du Feedback von deinen Kunden.
Alex: Ich glaube, dass die die Menschen neue Versuche lieben und umarmen. Sie mögen neue Ansätze. Das ist das was ich bisher gesehen habe und das ist was mich führt immer nach dem besten zu streben.
GCM: Wie siehst du das, mit den bedrohten Tierarten.
Alex: Ich liebe das Leben viel zu sehr, um es dann aus meinem eigenen Beruf zu bekämpfen. Respekt vor der Natur ist meine Hauptpriorität, in dem, was ich erschaffe.
GCM: Wie hälst du dich fit?
Alex: Viele Stunden Training im Fitnessstudio (lach). Nein, dass war nur ein Scherz. Ich glaube ein Koch ist von Natur aus ein Reisender. Denn nur so öffnet sich der Horizont des Erwachsenwerdens.
GCM: Was würdest du tun wenn du nicht kochen würdest?
Alex: Ich bin zufrieden mit meiner Wahl und mein Engagement im Bereich der Gastronomie. Ich weiß nicht, ob ich etwas anderes als dies tun würde, oder wenn man so will, ich weiß nicht, ob ich in einem anderen Beruf besser sein könnte.
GCM: Ein Lebensmotto von Dir?
Alex: Nikos Kazantzakis schrieb einmal. „Erreiche das was du nicht kannst“.
Schreibe einen Kommentar